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„Wir machen Schule“ ist ein Projekt für Schulklassen aller Zyklen, Teams und Familien, bei welchem gewiss viele Fragen auftauchen werden. Was kann Schule? Was darf Schule? Was wollen wir von und in der Schule?


Partizipierende setzen sich auf flexible Art und Weise mit dem Konzept „Schule“ auseinander und sind dazu angeregt, ihre eigenen Vorstellungen zu entdecken, darüber nachzudenken und zu diskutieren. 100 Karten zeigen reale Schulmomente, die zur Reflexion anregen; zu ihnen gibt es zyklenspezifische Aufgabenvorschläge. Im Fokus steht dann die Arbeit am eigenen Schulmodell sowie die digitale oder analoge Teilnahme am Projekt.

Denn wir machen Schule – und was macht ihr?


Partizipierende - erfahren mehr über die Schule von gestern. - reflektieren über die Schule von heute. - entwerfen Pläne für die Schule von morgen.

Sie setzen sich mit fünf möglichen Schulmodellen auseinander und reflektieren dabei ihre Wünsche und Vorstellungen. Diese werden in einem eigenen Modell – analog oder digital – umgesetzt und auf der Projekt- Website sichtbar gemacht.

Mitmachen ist jederzeit möglich!


Macherinnen

Weil Schule zeitgemäss sein muss: #wirmachenschule

Andrea Matter

Melanie Schweizer

Rahel Tschopp





Projektpartner




Fünf Ideenboards für jeden Zyklus sowie für Teams und Familien geben Vorschläge für die Arbeit mit der Box. In der ersten Phase setzen sich die Schülerinnen und Schüler mit der Schule von gestern und heute auseinander. Im Fokus steht der gemeinsame Austausch und die Reflexion der eigenen Erfahrungswelt.

Danach folgt der Kern des Projekts: Die kreative Auseinandersetzung mit der eigenen Vorstellung einer „Traumschule“. Abhängig von der zur Verfügung stehenden Zeit findet ihr Ideen für die Umsetzung. Gerne könnt ihr eure eigenen Ideen, Fragen oder Aufgabenstellungen in das Ideenboard einfügen und allen Partizipierenden zur Verfügung stellen.

Ideenboard Zyklus 1 (KIGA, 1.–2. Klasse)

Ideenboard Zyklus 2 (3.–6. Klasse)

Ideenboard Zyklus 3 (7.–9. Klasse)

Ideenboard Schulteams

Ideenboard Familien


Ein Upload der Modelle wird ab dem 24. Oktober 2022 zur Verfügung stehen.


Auch bieten wir verschiedene Begleitangebote an. So ist es möglich, dass wir einen Workshop mit Lehrpersonen durchführen, einen kantonalen Event mit Stakeholder veranstalten oder deine Schule/deinen Kanton beim Wandel über einen längeren Zeitraum begleiten.

Gerne sind wir für Fragen oder allgemeinen Austausch da. Wir freuen uns auf eine Kontaktaufnahme über wirmachen@schule-zukunft.ch.


Bei Bestellungen bis zu 20 Boxen hier klicken. Auch Bestellungen ausserhalb der Schweiz sind sehr willkommen. Der Bestellprozess wird erleichtert, wenn das Konto als “Privatperson” angelegt wird – es kann dennoch eine Adresse der Schule/Organisation angegeben werden.

Pro Klasse wird eine Box (CHF 20 inkl. Versand) benötigt. Bestellungen ab 20 Boxen können in diesem Formular getätigt werden.

Nach deiner Bestellung nehmen wir gerne Kontakt mit dir auf.


Wir möchten erwähnen, dass der Preis für eine Box weit unter den reinen Herstellungskosten (entwickelt, gedruckt und in Handarbeit konfektioniert in der Schweiz) liegt und für all jene gedacht ist, die am Projekt teilnehmen und ihre Ideen auch wirklich uploaden. Wer die Box allein zur Ansicht bestellt, wird um eine Spende gebeten. Wir danken herzlich!

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  • AutorenbildAndrea

Unser Schulmeister Bruno Chapuis erzählt von heissen Sommertage, den Favoriten der Pausenspiele früher und der Hoheit über Beginn und Ende der grossen Pause.



https://www.schulmuseumbern.ch/zähni-pouse


Bild

Roger Quinche, Wir spielen Fussball. Kleiner Lehrgang für Schüler, SJW 464, 1953. Schulmuseum Bern

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verliehen am 12. Mai 2022 im Schloss Köniz an Daniel Deplazes


Laudatio über den Text “Die Lernmaschinen waren (...) ein Zückerchen” – Das Gelfinger Schulexperiment von 1968 bis 1972 von Daniel Deplazes


Diesen Text zeichnen mehrere schulgeschichtlich aufschlussreiche Merkmale aus. Sein Autor, Daniel Deplazes, berichtet darin quellenbasiert, über das Gelfinger Schulexperiment zwischen 1968 und 1972 im Kanton Luzern. Er beschreibt den Einsatz von sogenannten ‘Lernmaschinen’ in einer künftigen Schule und in diesem Schulversuch. Er berichtet von unterrichtstechnologisch engagierten Lehrkräften, Schuladministratoren, Eltern und Kindern ausgangs der 1960er Jahre. Schön akzentuiert und quellensicher gräbt der Autor eine vor fünf Jahrzehnten, 1972, zu Ende gegangene Schulreformaktivität aus und portraitiert sie gekonnt. Er illustriert, dass das Gelfinger Experiment zwar stark am Einsatz neuer Unterrichtstechnologien, hier am Programmierten Unterricht, ausgerichtet war. Nachdem er seine Quellen, darunter Gespräche mit zwei der damaligen Protagonisten, ausgewertet hat, zeigt sich jedoch, dass die Hoffnungen etwa auf eine ‘Schule ohne den Lehrer’ keineswegs euphorisch waren. Den schulpädagogisch versierten Initianten des Versuchs war klar: Die pädagogischen und unterrichtsdidaktischen Merkmale eines guten Unterrichts lassen sich mit dem Verweis auf eine übergeordnete Unterrichtstechnologie nicht ignorieren. ​Der Autor folgert, es sei den Beteiligten nicht lediglich um die Effizienzsteigerung von Lehr- und Lernprozessen gegangen. Ebensowenig hätten sie beansprucht, mit einem kybernetisch basierten Modellversuch, mit Profax und Mini-Tutor (die wir im übrigen im Bändchen ‘Schul-Sachen’ näher beschreiben) die Schulen der Schweiz mit einer unterrichtstechnologisch grundierten Didaktik und Methodik lernmedial zukunftsfähig zu machen. Dass jedoch die Begründer des Versuchs an den Programmierten Unterricht zumindest geglaubt haben, vermag Daniel Deplazes zu zeigen – nicht zuletzt scheinen ihnen die Prüfungserfolge der Schülerinnen und Schüler recht gegeben zu haben.



Doch sagten die guten Prüfungsergebnisse etwas aus über gelungene lernmaschinell unterstützte Lernprozesse? Oder war vielmehr der pädagogische Generalbass des Experiments der Grund für die gestiegenen Leistungen der Kinder? Deplazes merkt an: Die beteiligten Lehrer hätten sehr wohl gespürt, dass die Wirkungserwartungen an die kleinschrittig arrangierten Lernprozesse überhöht gewesen seien. Warum sollten die Kinder im Reiz-Reaktions-Modus entspannt, effizient, mehr und vertieft lernen? Und: Wie sollten sie dank den eingebaute Rückkoppelungsschleifen nun auch Probleme lösen lernen? Die überraschende Antwort auf die Frage, welche Pädagogik denn unter der damals viele euphorisierenden unterrichtstechnologischen Oberfläche gesteckt hat, gibt der Autor mit Blick auf seine Quellen.

Im Titel des Texts lesen wir, dass die Gelfinger Initianten die Lernmaschinen vorsichtig lediglich als ‘Zückerchen’ einstuften – gleichsam als Sahnehäubchen auf den Lernprozessen, die in den traditionellen Bahnen verliefen. Dass sie diesbezüglich also sehr vorsichtig waren, zeigt Daniel Deplazes überzeugend, indem er die skeptischen Reaktionen in der Lokalpresse und der ‘schweizer schule’, der katholischen Lehrerzeitschrift, würdigt. Ein Hinweis, den uns der Autor dann präsentiert, ist in der schweizerischen Schulgeschichte nach der Publikation seines Beitrags ein quellenbestätigter Primeur, umsomehr als er damals weitgehend unterschlagen worden ist: Von Beginn des Versuchs an wollten die Protagonisten mehr leisten als einen Beitrag zur Debatte um neue Technologien des Unterrichts. Das bestätigen auch die beiden damaligen, reformfreudigen Interviewpartner, deren Aussagen er auswertet. Darum legten sie – was der Autor in seiner Fallanalyse auch belegt – ihrem Schulreformvorhaben eine am Jena-Plan Peter Petersens orientierte Unterrichtsorganisation zugrunde. Diese Facette des Gelfinger Schulexperiments ist im Lauf der Jahre in Vergessenheit geraten. Fast ausschliesslich diskursrelevant war das Lernmaschinenthema. Offenbar stand damals eine reformpädagogisch akzentuierte Schulreform à la Jenaplan in den Schulen nicht einmal ansatzweise zur Diskussion. Sonst wären die Kommentatoren auf die Jenaplan-Pädagogik der Gelfinger eingestiegen.

Der Autor benennt die beiden provokanten Antipoden, welche die Reformer auszubalancieren verstanden: Das Kontrollinstrument einer kleinschrittigen Unterrichtstechnologie versus eine förderorientierte reformpädagogische Ermöglichungsdidaktik.

Nun wissen wir dank dieser Fallstudie: Die Gelfinger Schule dürfte in den vier Jahren ihrer Existenz zwischen 1968 und 1972 die einzige Jenaplanschule in der Schweiz gewesen sein. Deplazes zitiert einen der Initianten: Aus dem Gelfinger Experiment sei kein “Modellversuch für den Rest der Schweiz” geworden. Von heute aus besehen hätte darin eine bemerkenswerte pädagogische Attraktivität gelegen.


Daniel Deplazes schildert mit seinem beeindruckenden, quellenbasierten schulhistorischen Text das Faktum ‘Gelfinger Schulexperiment’ und seinen Kontext. Er berichtet über seinen Anfang, seine pädagogische Basis und sein Ende. Er erläutert die bildungsgeschichtlichen Hintergründe und lässt die damals Beteiligten zu Wort kommen. Er klärt die bislang unbeachtet gebliebene reformpädagogische Basis des Versuchs jenseits des unterrichtstechnologischen Impetus’. Der Autor verzichtet jedoch sinnvollerweise auf Aktualisierungsbemühungen. Denn aufschäumende Wirkungserwartungen an das Lernen mit ‘neuen Unterrichtsmedien’, aber auch Enttäuschungen über ihre lediglich partiellen Erfolge sind hier nicht sein Thema. Dies obwohl man beim Lesen immer wieder schmunzelt oder die Augen verdreht über offensichtliche Parallelen zur aktuellen Situation des schulischen Lernens angesichts von Internet, PC, Tablet, IPad und Handy. Ganz beiläufig stellt dieser Überraschungseffekt beim Lesen selbst ein ‘Zückerchen’ dar, das eine informative, problemorientierte, bildungsgeschichtlich anregende und zugleich zukunftsrelevante Lektüre des prämierten Texts versüsst.

Die Jury verlieht Daniel Deplazes für seinen Text Tintenfass, den Preis für schweizerische Bildungsgeschichte 2021 – das heisst: Das Preisgeld und das ‘Kunstwerk’ als Geschenk.

Herzliche Gratulation!

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